Stefan Mildenberger: SPEECHES, YOU, TUBE AND I KNOW

Stefan Mildenberger: SPEECHES, YOU, TUBE AND I KNOW

Stefan Mildenberger: SPEECHES, YOU, TUBE AND I KNOW

Am 22.05.2013 um 19 Uhr eröffnet der Verein Kunstwoche Jesteburg e.V.  gemeinsam mit dem Medienkünstler Stefan Mildenberger dessen Ausstellung  „SPEECHES, YOU, TUBE AND I KNOW“ im Kunsthaus Jesteburg. Die Räume des Kunsthauses werden sich anlässlich der Eröffnung erneut in neuem Gewand präsentieren – dank vieler hilfreicher Hände wurde unser Ausstellungsraum zum viel gepriesenen White Cube.

Neue Raumansicht Kunsthaus Jesteburg

Die Arbeiten des Künstlers Stefan Mildenberger spiegeln die zunehmende Technisierung und Medialisierung der Welt wider. Seine aufwändigen Auseinandersetzungen mit visuellen Signifikanten des massenmedialen Zeitalters basieren einerseits auf einem ausgeklügelten technischen Aufbau, andererseits aber auf einem untrüglichen Gespür für den bildlichen Ausdruck. Kennzeichnend für Milderbergers Arbeiten ist ihre prägnante visuelle Erscheinung, sowie die Abbildung des Bildfindungsprozesses innerhalb der Arbeit selbst.
In seiner neuen Serie der „Speeches“, die exklusiv für die Ausstellung „Speeches, You, Tube and I know“, im Kunsthaus Jesteburg entstanden ist, befasst sich Mildenberger mit verschiedenen richtungsweisenden Reden der Weltgeschichte – jede dieser Reden lässt sich als Video auf dem Portal „YouTube“ betrachten und anhören und jede der insgesamt zehn „Speeches“ hat eine ganz eigene Relevanz in ihrem spezifischen politischen, medialen oder kulturellen Umfeld. In der Auswahl des Künstlers finden sich beispielsweise die weltbekannte Rede Martin Luther Kings „I have a dream“, eine Rede des Dalai Lamas über die Wichtigkeit der Frauen oder eine Rede Albert Einsteins, in der dieser sich zu den Gefahren des Nationalsozialismus äußert.

Stefan Mildenberger SPEECHES, YOU, TUBE AND I KNOW #09 (Neil Armstrong, Man On The Moon)

Jede Arbeit zeigt das Ergebnis, dass beim simultanen Einscannen jeweils eines YouTube-Videos einer Rede entsteht, so dass jede Arbeit alle gesprochenen Worte in eine visuelle Gleichzeitigkeit bannt – die komplette Rede, ihr Inhalt und ihre Bedeutung finden sich auf einem Bild wieder.

Für die Ausstellung im Kunsthaus Jesteburg wurden alle Arbeiten der Serie als Diasec® produziert – die Arbeiten werden also nicht auf Fotopapier sondern direkt auf Glas gedruckt. Durch das Aufkaschieren der Arbeiten auf Glas, besteht das fertige Werk aus dem selben Material wie die Oberfläche des manipulierten Scanners, mit dessen Hilfe es entstand, und wie die Oberfläche des Bildschirms, von dem aus es eingescannt wurde. Haptisch bleiben die Arbeiten also ihrer ursprünglichen Erscheinungsform treu. Dem Künstler war es sehr wichtig, die ausgestellte Serie an eine Reihe hochwertiger Glas-Bildschirme oder Flatscreens erinnern zu lassen, um auf diese Weise auch die heute gängige Alltags-Praxis des „auf-den-Bildschirm-starrens“ zu kommentieren – nur liest man hier keine E-Mails, sieht Filme oder hetzt durch soziale Netzwerke. Man betrachtet Kunst und lässt die allgegenwärtige Hektik unseres Medienzeitalters einen Augenblick hinter sich, auch wenn es sich bei den Exponaten um Medienkunst handelt.

Neben der Serie „Speeches“ werden auch ausgewählte Arbeiten anderer Serien des Künstlers zu sehen sein – wie beispielsweise die „Jalousie-Collagen“, eine Arbeit der Serie „Fence“ oder die Serie „Scatched in Beat“.

Stefan Mildenberger „Fence“ Taj Mahal, Capitol

Serielles Arbeiten, ein Verweis auf die technische Reproduzierbarkeit, ist ein Grundcharakteristikum der Arbeiten Mildenbergers. All seine Arbeiten können als ein pointierter Kommentar auf den unablässigen Bilderstrom der Massenmedien gelesen werden – sie eignen sich diesen Strom an und machen zugleich eine ästhetische und technische Verzögerung zum Ausgangspunkt der künstlerischen Reflexion.

 

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